PAINTING…

andrea damp // konstantin déry // lennart grau // gisela krohn // nico mares // robert matthes // hermann reimer // jochen schambeck

22 mär – 27 apr 2019

Als eine der ältesten Gattungen der bildenden Kunst steht die Malerei meist im Vordergrund der Kunstgeschichte. In ihrer Vielfalt taucht diese sowohl abstrakt, abstrahierend als auch klassisch figurativ auf. In unterschiedlichen Genres wie zum Beispiel dem Stillleben, den Landschaften oder auch den Portraits lässt sie dem Künstler grenzenlose Freiheit: ob mit den Fingern, dem Spachtel oder ganz traditionell mit Pinsel. Der Betrachter taucht in fantasievolle Bilder und durchlebt ein weites Spektrum an Assoziationen. Dies und viel mehr sind die Gründe, weshalb die Malerei nach wie vor eins der Lieblingsgattungen ist.

Die galerie w plant mit ihrer neuen Ausstellung PAINTING… eine Hommage an die Malerei. Mit acht verschiedenen Künstlern, die ihre Leidenschaft eben dieser Gattung widmen, werden unterschiedliche Bildsprachen, Techniken und Darstellungsweisen in einer Ganzheit verschmelzen.

 

Damp, Andrea

Andrea Damp kreiert mit einer Mischtechnik aus Öl- und Acrylfarbe eine völlig neue Bildwelt, bei der Traum und Wirklichkeit zu einer Einheit werden. In ihren außerirdisch-wirkenden Landschaften wird die völlige Isolation des abstrakten Raumes mit alltäglichen Bildinhalten kombiniert. So nimmt die Künstlerin ihre Inspiration aus trivialen Alltagsgegenständen und –situationen und integriert diese in ihre Bildsprache. Die aus dem Kontext gerissenen Bildmotive werden in den Fokus gestellt und laden den Betrachter zum Abtauchen in fantastische Welten ein.

 

Déry, Konstantin

Konstantin Déry schafft mit seinem pastosen Farbauftrag eine neue völlig neue Betrachtungsweise auf die Wald- und Laublandschaften. Auf dem Weg zur Findung seiner eigenen Bildsprache, lässt Déry den Pinsel hinter sich und arbeitet nur noch mit Spachtel an seinen Gemälden. Die intensive Farbigkeit seiner Malerei hebt hervor, was die Landschaft für das reine Auge verbirgt. Die Vielzahl an Komplementärkontrasten und der reliefartige Duktus bilden eine malerische Erweiterung der sichtbaren Realität.

 

Grau, Lennart

Obwohl der künstlerische Schwerpunkt von Lennart Grau schwerpunktmäßig auf der klassischen Malerei liegt, erzeugt der Maler ein neues Seherlebnis mit seinen Kompositionen. Das fließende Zusammenspiel von intensiven Farben in Formen lässt klassische Bildthemen wie Engel, Stillleben oder epische Inszenierungen in neuer, kritischer Bildsprache erblühen. Im wahrsten Sinne des Wortes fließt die Tradition in die moderne Malerei. Im Fokus steht ebenfalls die Darstellung von Licht und Atmosphäre, bei der Grau seine Inspiration aus dem Impressionismus bezieht. Diese Arbeitsansätze gipfeln im Spiel zwischen Figur und Abstraktion.

 

Krohn, Gisela

Mit ihrem lasierenden Farbauftrag öffnet Gisela Krohn den Zugang zur ursprünglichen Natur. Sie versteht den Menschen als Bestandteil der Natur und setzt sich kritisch mit deren Zusammenleben auseinander. Somit wird der Mensch zur Aktion und Reaktion der Natur: er ist zwar wichtiger Bestandteil dieser, ist jedoch gleichzeitig eine zentrale zerstörerische Kraft. Krohns sanfte, gleichwohl intensive Arbeiten laden zum Nachdenken ein und nehmen den Betrachter auf eine selbstkritische Reise mit, bei dem dieser mit der Identifikation von Natur und Landschaft konfrontiert wird.

 

Mares, Nico

In abstrakten Landschaften aus autonomen Farbformen lässt Nico Mares unterschiedliche Farbkontraste miteinander spielen. Dabei nutzt der Maler einen lasierenden, teilweise sogar durchsichtigen Farbauftrag und kreiert eine tiefenräumliche Illusion. Kleine jedoch intensive Akzente werden durch unterschiedliche Farbklekse geschaffen, die frei in der Landschaft zu schweben scheinen.

 

Matthes, Robert

Robert Matthes Kunst zeigt sich stark beeinflusst von der Street Art. Mit seiner urbanen Bildsprache setzt sich der Künstler mit gesellschaftskritischen Themen auseinander und hält dem Betrachter deutlich den Spiegel vor. In seiner Mischtechnik aus Acryl- und Lackfarbe verarbeitet er Themen wie Religion, Konsum und Kultur. Collageartigen Kompositionen mit intensiver Farbsprache bilden den Schwerpunkt seiner Malerei.

 

Reimer, Hermann

Hermann Reimers Oeuvre beinhaltet zwei zentrale, bildinhaltliche Komponenten: die Interieur- und Landschaftsmalerei. Zu Beginn seines Schaffens trennt der Maler diese beiden Komponenten und konzentriert sich abwechselnd auf ihre Bildsprache. Im Rahmen der Ausstellung PAINTING… werden seine Waldlandschaften zu einem Refugium für den Betrachter. Ihre Ruhe und Wärme wird durch das komplexe Licht- und Schattenspiel verstärkt. Der Betrachter erlebt den Waldspaziergang durch pastose Malerei auf eine nie dagewesene Art und Weise.

 

Schambeck, Jochen

In Jochen Schambecks Arbeiten ist die Grenze von Malerei zur Bildhauerei eine fließende, denn die Zweidimensionalität des Bildträgers wird durch den extrem pastosen Farbauftrag zur Dreidimensionalität erweitert. Sein Farbauftrag erfolgt durch kräftiges Werfen, durch das Malen mit Händen oder durch das direkte Aufsetzen der Farbtube auf einen monochrom gehaltenen Malgrund. Schambecks künstlerische Intention liegt nicht im Nachahmen der Wirklichkeit und nicht im Abbild, sondern in der der Erfindung einer neuen Wirklichkeit im künstlerischen Prozess.

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